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Übergeschwindigkeitserkennung beim Güteraufzug – Warum ist sie so wichtig?

Geschrieben von Marc Bayer | Sep 8, 2025 7:01:16 AM

Die Sicherheit im vertikalen Warentransport hat höchste Priorität – besonders bei Güteraufzügen in Industrie, Logistik und Handel. Ein zentrales Element dabei: die Übergeschwindigkeitserkennung. Doch was genau leistet dieses System? Warum ist es unverzichtbar – und was passiert, wenn es fehlt?

Was ist eine Übergeschwindigkeitserkennung bei einem Güteraufzug?

Eine Übergeschwindigkeitserkennung ist eine sicherheitsrelevante Komponente im Aufzugssystem. Sie überwacht die tatsächliche Fahrgeschwindigkeit des Fahrkorbs und vergleicht diese mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit. Wird diese überschritten, löst das System eine Schutzreaktion aus – z. B. durch Auslösen einer Sperr-Fangvorrichtung und Notabschaltung.

Wie funktioniert eine Übergeschwindigkeitserkennung technisch?

In der Regel basiert die Übergeschwindigkeitserkennung auf einem Geschwindigkeitssensor (z. B. Drehgeber am Antrieb) und einer Auswerteeinheit. Das System prüft kontinuierlich:

  • Aktuelle Geschwindigkeit Ist-Soll

  • Fahrtrichtung

  • Schwellwerte im Vergleich zur erlaubten Geschwindigkeit

Kommt es zu einer Abweichung (z. B. durch Kettenriss, Antriebsfehler oder Regelabweichung), wird sofort eingegriffen.

Warum ist die Übergeschwindigkeitserkennung beim Güteraufzug so wichtig?

1. Schutz von Mensch und Maschine

Auch wenn beim klassischen Güteraufzug keine Personen mitfahren, können sich Personen in der Nähe oder beim Beladen befinden. Eine unkontrollierte Bewegung birgt ernsthafte Gefahren – etwa durch herabstürzende Ladung oder Aufprall des Fahrkorbs.

2. Vermeidung von Sachschäden

Ohne Begrenzung kann der Fahrkorb bei Fehlfunktion mit hoher Energie auf Prallflächen treffen. Das kann zu massiven Schäden an Fördergut, Gebäudestruktur oder Schachtkomponenten führen.

3. Vorgabe durch Sicherheitsnormen

Die EN 81-31 fordert für viele Anwendungsfälle eine funktionierende Übergeschwindigkeitserkennung – abhängig von Förderhöhe, Fahrgeschwindigkeit und Mitfahrmöglichkeit

Wichtig: Auch wenn der Aufzug „nur“ für Güter gedacht ist, gelten bestimmte Sicherheitsvorgaben zwingend.

Wann ist eine Übergeschwindigkeitserkennung Pflicht?

Laut EN 81-31 ist sie in folgenden Fällen vorgeschrieben:

 
  • Güteraufzug mit Hubhöhe >3m
  • betretbarer Güteraufzug

Was passiert im Fall einer Übergeschwindigkeit?

Das System erkennt die Anomalie und löst eine Notfallmaßnahme aus:

  • Ansteuerung der Sperr-Fangvorrichtung

  • Abschalten des Antriebs

  • Ansteuern der Motorbremse
  • Blockieren weiterer Fahrbewegung

  • Meldung an die Steuerung

Das Ziel: schnellstmögliches Anhalten des Fahrkorbs.

Was elevatec Güteraufzüge besonders sicher macht

elevatec setzt standardmäßig auf:

  • Intelligente Geschwindigkeitssensoren

  • Selbstüberwachende Auswerteelektronik

  • Kompatibilität mit Sicherheitssteuerungen (SIL-konform)

  • Wartungsfreundliche Diagnosefunktionen

Das sorgt für höchste Sicherheit, minimale Ausfallzeiten und normgerechte Umsetzung.

Fazit: Ohne Übergeschwindigkeitserkennung – keine Sicherheit auf Dauer

Die Übergeschwindigkeitserkennung ist kein „nice to have“, sondern eine Pflichtkomponente moderner Güteraufzüge. Sie verhindert gefährliche Situationen, schützt Mensch und Maschine – und stellt die Grundlage für normgerechten, sicheren Anlagenbetrieb dar.

Wer bei Sicherheit spart, spart am falschen Ende. Mit einem Aufzugssystem von elevatec sind Sie auf der sicheren Seite.

Häufige Fragen (FAQ)

Was ist der Unterschied zwischen Fangvorrichtung und Übergeschwindigkeitserkennung?

Die Sperr-Fangvorrichtung stoppt den Fahrkorb physisch – die Übergeschwindigkeitserkennung löst diesen Mechanismus im Notfall aus.

Gilt die Pflicht zur Übergeschwindigkeitserkennung auch bei geringen Lasten?

Ja – nicht die Last ist entscheidend, sondern Förderhöhe, Geschwindigkeit und Betretbarkeit.

Wie kann ich prüfen, ob meine Anlage sicher ist?

Lassen Sie eine fachgerechte Sicherheitsüberprüfung gemäß EN 81-31 durchführen.